2000er

2000 Hans-Christian Blech || Andreas Neubauer || Curd Jürgens || Polnische Filmplakate || Alfred Hitchcock 2001 Peter Sempel || Audrey Hepburn || Klaus Kinski 2002 Im Blick: Goldmann. Kleber. Schulz. von Schwichow || Ken Adam || Jub Mönster || Heinz Rühmann 2003 Winnetou und sein roter Bruder – Indianerfilme in der BRD und DDR || Camilla Horn || Akira Kurosawa 2004 Stanley Kubrick || Stephen Sack || al Cinema al Arabiya || Engel in Film & Kunst || Christel & Margret Tenbuß 2005 Bernd Weisbrod || Hardy Krüger || Rosa von Praunheim || Stop Motion. Puppentrickfilm || Fritz Genschow || Die Kommissarinnen – Fotografien von Herlinde Koelbl || Victor Vicas 2006 Garbo’s Garbos || helga anders und roger fritz || Doppelpass. Frankfurter Fußballfilm Festival || Bernhard Wicki || Fußball.Still. || Das Boot 2007 Maria Schell || Asta Nielsen || Karl Valentin || Arnold Hau?! 2008 Anime! || Alles über Rosemarie || Jim Rakete 2009 H.R. Giger || Lost Media: Found || Schätze deutscher Filmgeschichte || Bernhard Grzimek


Hans-Christian Blech

23.2. → 2.4.2000 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Ausstellung zum 85. Geburtstag von Hans-Christian Blech [* 20.2.1915 † 5.3.1993]. Seine Laufbahn begann 1934 in seiner Heimatstadt Darmstadt, auf der Bühne des Hessischen Landestheaters. Auf die Bühne kehrte er neben seinen Arbeiten für den Film, das Fernsehen und den Rundfunk immer wieder zurück. Blech spielte in mehr als vierzig Filmen, unter Regisseuren wie Bernhard Wicki und Claude Chabrol, u.a. neben Marlon Brando oder Romy Schneider. Als einen der wenigen deutschen Schauspieler der älteren Generation respektierten die damals jungen Filmemacher und Filmemacherinnen des Neuen Deutschen Films Blech und engagierten den Charakterdarsteller.

In Zusammenarbeit mit Daniel Semler | Jan Koester

Ausstellungsplakat

Photographien Andreas Neubauer

15.3. → 21.5.2000 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Einladungskarte

Eigentlich wollte Andreas Neubauer [* 16. Mai 1965] Schauspieler werden, stellte aber fest, dass ihm das Wirken hinter der [Foto-]Kamera wesentlich besser liegt. Im Laufe der Jahre fotografierte er eine Vielzahl an bekannten und weniger bekannten Protagonistinnen und Protagonisten des deutschen und internationalen Films. Die Vielfalt seiner Arbeiten ist beeindruckend, wie die Namensliste der Porträtierten. Die für das Deutsche Filmmuseum konzipierte Ausstellung zeigte erstmals 120 Arbeiten des Münchner Fotografen.

Mit Publikation & Filmreihe

Kuratorium: Silke Hartmann | Hans-Peter Reichmann [Projektleitung] mit Andreas Neubauer

weitere Stationen:Deutsche Kinemathek. Museum für Film und Fernsehen, Berlin als Eröffnungsausstellung des neu eröffneten Museums [27.9.2000 7.1.2001] || Goethe-Institut, Paris LES STARS DU CINÉMA – Photographies d’Andreas Neubauer [17.10. 27.11.2001]

Eröffnung mit Ehrengast Inge Meisel
Frankfurter Ausstellungsplakat [Motiv: Alan Rickman, Robert De Niro, Emma Thompson, Karoline Eichhorn]
Cover des Bildbandes

Curd Jürgens 

7.6. → 10.9.2000 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Frankfurter Ausstellungsplakat

Curd Jürgens [* 13.12.1915 † 18.6.1982] zählt zu den bekanntesten und gefragtesten Darstellern des westdeutschen Nachkriegsfilms. Der Schauspieler trat in mehr als 150 nationalen und internationalen Film- und Fernsehproduktionen auf. Die Ausstellung basierte auf dem Nachlass des Schauspielers, den seine Witwe Margie Jürgens an das Deutsche Filmmuseum übergab. Ein Porträt anhand der Stationen Jugend und Familie, Theater- und Filmkarriere, aber auch des privaten Curd Jürgens: das Leben im Jet Set, die Partnerinnen, der Weltstar im Visier der Yellow Press.

Mit Publikation & Filmreihe

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Assistenz: Eleonore Emsbach | Thomas Worschech

weitere Station: Österreichisches Theatermuseum, Wien [17.5. 23.9.2001]

Blick in die Frankfurter Ausstellung
Widmung von Margie Jürgens im Ausstellungskatalog
Wiener Einladungskarte

Zum Nachlass von Curd Jürgens siehe die virtuelle Ausstellung: https://curdjuergens.deutsches-filminstitut.de/


Polnische Filmplakate der fünfziger und sechziger Jahre

10.10. → 3.12.2000 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Einladungskarte. Motiv: Plakat zu UNE FEMME EST UNE FEMME [F/I 1960 | Jean-Luc Godard]. Grafik Franciszek Starowieyski [1967]

Im Mittpunkt unserer Auswahl stand die Frage: Wie wurde Film aus dem Westen beworben? Polnische Filmplakate machten schon seit den fünfziger Jahren international Furore. Es entstanden Arbeiten, die sich in ihrer ganz eigenen Ausprägung stark von westlicher Plakatkunst unterschieden, sie aber auch beeinflussten.Traditionelle Techniken verbanden sich mit Errungenschaften moderner Kunst zu Gebilden aus Poesie, Witz, Groteske und Philosophie.

Präsentation anlässlich des Buchmessen-Gastlandes Polen. Die Exponate stammten aus der Sammlung Mechthild Fricke, Frankfurt am Main


Obsessionen Die AlbtraumFabrik des Alfred Hitchcock 

29.11.2000 → 11.3.2001 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Frankfurter Einladungskarte

Alfred Hitchcock [* 13.8.1899 † 29.4.1980] ist einer der bekanntesten Filmregisseure des 20. Jahrhunderts. Wie kaum ein anderer bestimmte er seine Filme vom Drehbuch über die Regie bis hin zur Werbung mit. Als Master of Suspense lotete er die tiefen Abgründe in uns allen aus: die Abgründe in seinen Filmfiguren und die Abgründe in den Zuschauenden.

Kooperation der Filmmuseen in Düsseldorf [Kuratorin: Heidi Draheim [†]], Frankfurt am Main, München und Potsdam

Kuratorium Frankfurt am Main: Hans-Peter Reichmann. Assistenz: Maren Wurster

Zur Frankfurter Ausstellung erschien als Kinematograph Nr. 15 die Publikation Hitchcock in Frankfurt. ISBN-Nr.: 3-88799-061-7

Karin Dor am Eröffnungstag im Deutschen Filmmuseum, 28.11.2000. Foto: Thomas Hübscher

KINO – XTREM Filme + Fotos Peter Sempel | Outsiders, Music + Dance

20.2. → 1.4.2001 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Seine Leidenschaft für Musik, Kino, Konzerte, Ballett und Punk brachte den Autodidaketen Peter Sempel [* 1954] zum Filmemachen. 1981 drehte er erste »Punkfilme«, es folgten Musik- und Tanzfilme, die er in Off-Kinos, Discos und Kulturzentren von Tokyo bis São Paulo vorführte – hierbei entstanden unzählige Fotografien. Eine Auswahl dieser Aufnahmen präsentierten wir in der Galerieaustellung.

Parallel zeigte das Kino des Museums mit 10 Programmen die erste Retrospektive der Filme von Peter Sempel in Deutschland.

Idee | Kuratorium | Realisierung: Hans-Peter Reichmann mit Peter Sempel

Einladungskarte. Nina Hagen in NINA HAGEN – PUNK + GLORY © Peter Sempel

Audrey Hepburn a woman, the style

11.7. → 30.9.2001 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Audrey Hepburn [* 4.5.1929 † 20.1.1993] war weit mehr als eine hervorragende Schauspielerin, ein großer Star: Ihre Art, sich schlicht und doch formvollendet zu kleiden, schuf eine generationsübergreifende Chiffre für Eleganz und Anmut. Kostbare Exponate wie das Kostüm aus BREAKFAST AT TIFFANY´S [USA 1961 | Blake Edwards], Kleider von Givenchy, Filmfotografien oder die Vespa aus ROMAN HOLIDAY [USA1953 | William Wyler] spiegeln die Aura sowie den unverkennbaren Stil der Schauspielerin wider.

Mit Publikation & Filmreihe

Kooperation mit dem Museo Salvatore Ferragamo, Florenz [Kuratorin: Stefania Ricci, Gianluca Bauzano] und dem Audrey Hepburn Children’s Fund. Nach der Erstpräsentation im Palazzo Spini Feroni, Florence | Italien [1. Mai 1. September 1999] und Sationen in Japan, Australien und den USA war die Ausstellung, exklusiv für Deutschland, nur in Frankfurt am Main zu sehen.

Projektleitung | Organisation [Frankfurt am Main]: Hans-Peter Reichmann. Assistenz: Henning Engelke | Annette Friedmann

Ausstellungsplakat
Hannelore Elsner im Gästebuch. Frankfurt am Main, 10.7.2001

ICH, Kinski 

23.10.2001 → 27.1.2002 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Frankfurter Ausstellungsplakat

Klaus Kinski [* 18.10.1926 † 23.11.1991]: Rezitator, Bühnendarsteller, Filmschauspieler, Autor. »Erotomane, Exzentriker, enfant terrible« für die Medien. Er selbst trug durch seine Auftritte, seine Äußerungen und nicht zuletzt durch seine Autobiografie dazu bei, dass ihn stets ein Hauch von Mythos und Skandal umgab. Die Ausstellung porträtierte den Schauspieler anhand von Fotografieren, Dokumenten und persönlichen Gegenständen jenseits des Klischees vom »Berufs-Irren« auch als hyperproduktiven und empfindsamen Künstler.

Mit Publikation & Filmreihe

Idee | Kuratorium [Frankfurt am Main | Düsseldorf | Potsdam | Wien]: Hans-Peter Reichmann. Ko-Kuratorium: Ulrike Rechel [Frankfurt am Main]. Mitarbeit in Frankfurt am Main: Johannes Kamps. In Zusammenarbeit mit The Klaus Kinski Estate

ICH, Kinski (23.10.2001-27.1.2002)
Mit Miriam Würtz, Makenbildnerin Reiko Krug und Günter Illner [Conceptdesign] in der Frankfurter Ausstellung. Foto: Uwe Dettmar
Eröffnung in Frankfurt am Main: Minhoi Laonic und Nanhoi Nikolai Kinski. Fotos: Uwe Dettmar

weitere Stationen: Filmmuseum Düsseldorf [16.2. 4.4.2002] || Filmmuseum Potsdam [3.5. 1.9.2002] || Österreichisches Theatermuseum, Wien [8.4. 1.6.2003]

Einladungskarte. Filmmuseum Düsseldorf. Parallel zeigte das Theatermuseum Kinski-Fotografien von Beat Presser
Wiener Einladungskarte
Nikolai Nanhoi Kinski. Eröffnung im Österreichischen Theatermuseum, Wien

IM BLICK PHOTOGRAPHIEN

20.2. → 20.5.2002 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Vier Berliner Fotografinnen und Fotografen: Petra Goldmann, Birgit Kleber, Christian Schulz und Ekko von Schwichow. Seit den 1980er Jahren fotografieren sie vor allem auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin [Berlinale], porträtieren Schauspieler:innen, Regisseur:innen und Autor:innen.

Kuratorium: Petra Goldmann | Hans-Peter Reichmann

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Einladungskarte || rechts: Postkartenserie zur Ausstellung … Motiv 1: Juliette Binoche, 1993. Foto: Christian Schulz | Motiv 2: Bibliana Beglau, 2000. Foto: Birgit Kleber | Motiv 3: Gena Rowlands, 1984. Foto: Petra Goldmann | Motiv 4: Sandrine Bonnaire und Claude Chabrol, 1999. Foto: Ekko von Schwichow

Ken Adam Visionäre Filmwelten

5.6. → 15.9.2002 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Ausstellungsplakat

Ken Adam [* 5.2.1921 † 10.3.2016] war einer der bekanntesten Production Designer der internationalen Filmgeschichte. Er entwarf die legendären Sets der James-Bond-Produktionen von DR. NO [Großbritannien 1962 | Terence Young] bis MOONRAKER [Großbritannien 1979 | Lewis Gilbert], arbeitete mit Regisseuren wie Stanley Kubrick für DR. STRANGELOVE OR: HOW I LEARNED TO STOP WORRYING AND LOVE THE BOMB [Großbritannien 1964] und BARRY LYNDON [Großbritannien 1975] oder zuletzt für István Szabó TALKING SIDES – DER FALL FURTWÄNGLER [Frankreich | Deutschland | Großbritannien 2001]. Sein Stil wird als Adam-Style bezeichnet. Zweimal erhielt er einen Oscar®, sechsmal war er nominiert.

Die Ausstellung – als Atelierraum angelegt – ermöglichte Blicke auf die kreativen Welten und das visonäre Werk von Sir Ken Adam und zeigte rund 350 Originalentwürfe aus seinem Londoner Archiv. Mit Filmreihe

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Kuratorische Assistenz: Annette Friedmann. Mitarbeit: Kirsten Landwehr | Ulrike Rechel

weitere Station: Martin-Gropius-Bau, Berlin [1.11.2002 24.2.2003]

Großtransparent am Museumsgebäude
Ken Adams Preise
Alle Fotos der Frankurter Ausstellung: Uwe Dettmar
Plakat zur Ausstellung im Martin Gropius Bau, Berlin

JUB MÖNSTER Zeichnungen | Bilder

6.10. → 1.12.2002 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Einladungskarte. Motiv: „Rückenansicht“ Demi Moore, Bruce Willis. Öl auf Leinen, 85×104 cm, 1989

Für die Arbeiten von Jub Mönster [* 1949] bildet der Film eine wichtige Referenz, inhaltlich wie formal. Unter den fotografischen Vor-Bildern seiner humorvollen Zeichnungen und Malereien finden sich neben den Porträts und Hinterköpfen berühmter Schauspieler und Schauspielerinnen auch prägnante Filmstills aus Filmklassikern, etwa der todbringende Revolverlauf aus LE SAMOURAI [Frankreich 1967 | Jean Pierre Melville] oder die rasende Kutschfahrt aus John Fords STAGECOACH [USA 1939].

Ausgestellt waren Arbeiten in verschiedenen Techniken und Materialien, darunter Ölbilder, Aquarelle und Kugelschreiberzeichnungen auf Resopal und Holzfunier.

Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Assistenz: Tim Heptner


Ein guter Freund Heinz Rühmann zum 100. Geburtstag

16.10.2002 → 16.2.2003 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Frankfurter Ausstellungsplakat

Wer kennt ihn nicht: als »Schöler Pfeiffer«, als »Hauptmann von Köpenick« oder als »braven Soldaten Schweijk« – Heinz Rühmann [* 7.3.1902 † 3.10.1994], einen der populärsten deutschen Schauspieler. Mit Filmen wie DIE DREI VON DER TANKSTELLE [Deutschland 1930 | Wilhelm Thiele], QUAX, DER BRUCHPILOT [Deutschland 1941 | Kurt Hoffmann] und DIE FEUERZANGENBOWLE [Deutschland 1943|1944 | Helmut Wiess] spielte er sich in die Herzen der Zusachauerinnen und Zuschauer. Als Repräsentant des »kleinen Mannes« verteidigte er stets die bürgerliche Normalität und das kleine Glück. Sein Markenzeichen war das verschmitzte Lächeln, mit dem er sich gegen die Widrigkeiten des Lebens wappnete.

In sieben Kabinetten beschäftigte sich die Ausstellung mit Leben und Werk des Schauspielers und setzte diese in Beziehung zu den politischen und gesellschaftlichen Wandlungen Deutschlands im 20. Jahrhundert.

Eine Kooperation mit Deutsche Kinemathek|Filmmuseum Berlin. Kuratorium [Berlin]: Torsten Körner. Projektleitung [Frankfurt am Main]: Hans-Peter Reichmann

Liselotte Pulver im Interview. Fotos: Tanja Göbl
Liselotte Pulver in der Frankfurter Ausstellung. Hertha Droemer, die Witwe von Heinz Rühmann. Fotos: Tanja Göbl

Winnetou und sein roter Bruder Indianerfilme in der BRD und DDR 

12.3. → 31.8.2003 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

»Nun sehen wir sie endlich von Angesicht zu Angesicht, [] mit ihnen reiten wir über die endlosen Weiten der amerikanischen Prärie, mit ihnen erleben wir das große Abenteuer eines gnadenlosen Kampfes um den Besitz märchenhafter Reichtümer.« [Zitat aus: DER SCHATZ IM SILBERSEE. BR Deutschland | Jugoslawien 1962 | Harald Reinl]

Frankfurter Ausstellungsplakat

»Indianerfilme« hatten in den 1960er Jahren in beiden deutschen Staaten eine enorme Popularität. Winnetou eroberte die Leinwände der bundesrepulikanischen Kinos. Er und sein Blutsbruder Old Shatterhand prägten als märchenhaft edle und gerechte Idole nachhaltig die kollektive Vorstellung von »Indianern«. Wenige Jahre nach dem großen Erfolg der Karl-May-Verfilmungen der Rialto Film [Horst Wendtlandt] und der CCC Filmkunst [Artur Brauner] in der Bundesrepubik Deutschland, begann auch die DEFA in der Deutschen Demokratischen Republik mit der serienenmäßigen Produktion von »Indianerfilmen«. Wie Pierre Brice [* 6.2.1929 † 6.6.2015] als Winnetou, wurde auch dessen »roter Bruder« Gojko Mitić [* 13.6.1940] in der Rolle verschiedener Häuptlinge, die für das Gute kämpfen, zum Star. Die Ausstellung veranschaulichte die Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten in den Produktions- und Wirkungsweisen dieser Filme und informierte über Geschichte, Stars, Dramaturgie und Wirkung. So ergab sich ein Bild zweier getrennter, aber dennoch aufeinander bezogener Abschnitte deutscher Filmgeschichte. Gezeigt wurden Kostüme und Requisiten, Recherche- und Produktionsunterlagen, Stand- und Werkfotos, Plakate, Filmsequenzen, Musik- und Dialogausschnitte sowie Beispiele der Vermarktung des Genres in der BRD und DDR.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann mit Henning Engelke. Assistenz: Simon Kopp. Kostümrestaurierung: Heidi Blöcher. Ausstellungsgestaltung: conceptdesign. Bau: Holger Gehr, Eckard Hirsch. Presse: Tim Heptner

Eine Zusammenarbeit mit dem Museum der Weltkulturen, Frankfurt am Main und dem Deutschen Ledermuseum, Offenbach

weitere Stationen: Schlossbergmuseum Chemnitz [31.1. 2.5.2004] || Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg [30.5. 17.10.2004

UNTER GEIERN. Filmplakat des Progress Filmverleihs
Alle Ausstellungsfotos: Uwe Dettmar
Winnetou und sein roter Bruder, 2003
Mit Pierre Brice und Henning Engelke, 25.4.2003. Foto: Alexandra Schreiber
Gojko Mitic im Journalistinnengespräch, 11.3.2003. Foto: Tanja Göbl

Camilla Horn Von Frankfurt nach Hollywood

18.5. → 31.8.2003 Galerie im Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

1926 wurde die gebürtige Frankfurterin Camilla Horn [* 25.4.1903 † 14.8.1996] weltberühmt durch ihre Rolle als Gretchen in Friedrich Wilhelm Murnaus FAUST-Film. In den 1930er Jahren avancierte die Darstellerin zum Vamp, sie personifizierte weltläufige und sinnliche Frauenfiguren wie die fordernde Geliebte, die grande dame und femme fatale. Die Ausstellung basierte auf Exponaten aus dem Nachlass der Künstlerin. Zu sehen waren Szenen-, Werkfotos und Starporträts, ferner Theatermaterialien, Produktionsunterlagen sowie persönliche Dokumente. Sie dokumentierten die internationale Karriere einer der großen Filmdiven ihrer Zeit.

Mit Publikation & Filmreihe

Eine Kooperation mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden und der Transit Film GmbH, München.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann mit Beate Dannhorn [Exponatsverwaltung] Johannes Kamps [Recherchen]


Akira Kurosawa 

1.10.2003 → 4.1.2004 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Ausstellungsplakat

Akira Kurosawa [* 23.3.1910 † 6.9.1998] weckte mit seinen preisgekrönten Klassikern wie RASHOMON [Japan 1950] oder SHICHININ NO SAMURAI [Die sieben Samurai | Japan 1954] das Interesse eines weltweiten Publikum für das japanische Kino. Die Ausstellung präsentierte zahlreiche seiner Malereien aus späten Produktionskontexten wie RAN [Japan 1985] oder KAGEMUSHA [Kagemusha – Der Schatten des Kriegers | Japan 1980], Filmkostüme sowie Arbeitsdrehbücher, Plakate, Fotos und Regiepreise.

Mit Publikation & Filmreihe

Kooperation mit Kurosawa Production, Inc., Yokohama

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann mit Annette Friedmann. Assistenz: Frank Klein. Projektbüro: Alexandra Schreiber. Kostümrestaurierung: Yoshio Aihara, Takatsu Soshoko Bijutsu Co., Ltd. | Heidi Blöcher, Frankfurt am Main | Willi Fuchs, Düsseldorf. Presse: Kathrin Grün. Gestaltung: conceptdesign, Offenbach

Text aus dem Programmheft des DFM. Januar 2004
Museumsfassade. Foto: Uwe Dettmar

Stanley Kubrick 

31.3. → 4.7.2004 Deutsches Filmmuseum & Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main

Das Deutsche Filmmuseum präsentierte die weltweit erste Ausstellung zum Gesamtwerk des Regisseurs Stanley Kubrick. 2003|2004 in Kooperation mit dem Deutschen Architektur Museum [DAM] erarbeitet, kann diese, als Wanderausstellung konzipierte Ausstellung auf Primär-Materialien aus Stanley Kubricks Nachlass, einen der größten Privatbestände der Filmgeschichte, zurückgreifen. Die Öffentlichkeit erhielt Einblick in Kubricks Arbeitsunterlagen [Drehbücher, Drehpläne, Produktionsskizzen, Korrespondenz, Requisiten, Modelle etc.] zu allen seinen Projekten, auch den nicht realisierten.

Mit Publikation & Filmreihe

Idee | Kuratorium | Projektleitung: Hans-Peter Reichmann. Organisation: Maja Keppler. Assistenz: Tim Heptner | Andrea Schreiber. Co-Kuratorium [2003|2004 für DAM, Frankfurt am Main] Falk Horn | Bettina Rudhof [†]. Ersterfassung des Kubrick-Archivs: Bernd Eichhorn. Ausstellungsgrafik: conceptdesign [Günter Illner]. Videoschnitt: Christian Appelt. Modellbau: Jörg Kallmeyer | Jack Moik | Gerald Narr | Daniel Simmer | Ralf Stegmann | Christian Walter. Filmreihe: Monika Haas

Seit 2005 ist die Ausstellung auf Welttournee … [Projektleitung: Hans-Peter Reichmann. Tourmanagement: Tim Heptner]. Siehe: https://www.stanleykubrick.de/ausstellung-exhibition/

weitere Stationen:

  • Berlin | Martin-Gropius-Bau [20.1. 18.4.2005]
  • Melbourne [Australien] | Australian Centre for the Moving Image [ACMI] [25.11.2005 29.1.2006]
  • Gent [Belgien] | Caermesclooster [5.10.2006 7.1.2007]
  • Zürich [Schweiz] | Kulturhaus SihlCity [26.4. 2.9.2007]
  • Rom [Italien] | Palazzo delle Esposizioni [6.10.2007 6.1.2008]
  • Paris [Frankreich] | Cinémathèque française [23.3. 31.7.2011]
  • Amsterdam [Niederlande] | EYE Filminstitut Netherlands [21.6. 9.9.2012]
  • Los Angeles [USA] | Los Angeles County Museum of Art [LACMA] [1.11.2012 30.6.2013]
  • São Paulo [Brasilien] | MIS – Museu da Imagem e do Som [9.10.201312.1.2014]
  • Krakau [Polen] | Muzeum Narodowe w Krakowie [4.5.14.9.2014]
  • Toronto [Kanada] | TIFF Bell Lightbox Building [31.10.2014 25.1.2015]
  • Monterrey [Mexiko] | MARCO – Museo de Arte Contemporáneo [6.3. 26.7.2015]
  • Seoul [Süd-Korea] | SeMA – Seoul Museum for Arts [29.11.201513.3.2016]
  • San Francisco [USA] | CJM – Contemporary Jewish Museum [30.6. 30.10.2016]
  • Mexico City [Mexiko] | Cineteca Nacional Mexico [1.12.201630.7.2017]
  • Kopenhagen [Dänemark] | Kunstforeningen GL Strand [23.9.2017 14.1.2018]
  • Barcelona [Spanien] | Centre de Cultura Contemporània de Barcelona [ICCCB] [24.10.2018 31.3.2019]
  • London [Großbritannien] | Design Museum [26.4. 17.9.2019]
  • Madrid [Spanien] | CBA – Círculo de Bellas Artes [21.12.2021 8.5.2022]
  • Istanbul [Türkei] | Istanbul Sinema Muzeri [30.9.2022 26.2.2023]
Frankfurter Ausstellungsplakat
Monterrey [Mexiko] | MARCO – Museo de Arte Contemporáneo. Eröffnungsabend, 5.3.2015. Foto: HPR

Phantasmagogie Fotografien von Stephen Sack

3.10. → 28.11.2004 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Der US-amerikanische Künstler und Fotograf Stephan Sack verwendet als Ausgangspunkt seiner Arbeiten historische Glasbilder aus dem 19. Jahrhundert. In Laterna Magica-Aufführungen, auch Phantasmagogien genannt, erzählten diese Bilder Geschichten in Licht und Schatten, die das Publikum lange vor der Erfindung des Kinos belehrten, belustigten oder auch zum Gruseln brachten.

Sack nutzt traditionelle fotografische Verfahren ohne jede digitale Bearbeitung, um historische Bilder in ihrer Materialhaftigkeit in neue Zusammenhänge zu setzen. Die Arbeiten sind archäologische Fantasien und schaffen jenseits ihrer motivischen Herkunft eine ganz eigene Welt. Für eine der ausgestellten Fotoarbeiten diente ein seltenes Glasbild aus der Sammlung des Museums als Vorlage.

Kuratorium: Daniela Dietrich | Henning Engelke | Hans-Peter Reichmann [Projektleitung]


al Cinema al Arabiya

8.10. → 7.11.2004 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Anlässlich der Frankfurter Buchmesse präsentierten das Deutsche Filmmuseum und die Liga der Arabischen Staaten unter dem Titel al Cinema al Arabiya. Impressionen aus der arabischen Welt, eine gemeinsame Ausstellung mit Architekturentwürfen, Fotografien und Plakaten. In seinem Kino zeigte das Museum vom 7.10.2004 bis 20.4.2005, die Retrospektive Panorama des arabischen Films – ein halbes Jahrhundert: 1954 – 2004.

Kuratorium [Ausstellung]: Hans-Peter Reichmann Kuratorium [Filmreihe]: Ulrike Stiefelmayer

Text im Programmheft zur Filmreihe

Flügelschlag Engel im Film | Engel in der Kunst

24.11.2004 → 28.3.2005 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Einladung zur Frankfurter Ausstellung

Engel nehmen im Film eine ganz besondere Stellung ein. Sie lenken das Geschehen, überbringen Botschaften und sorgen sich um die Menschen. Manchmal aber handeln sie nur allzu menschlich. Die Ausstellung, eine Kooperation mit der Deutschen Kinemathek | Filmmuseum Berlin [Idee und Ausstellungsgestaltung: Nicole Rother | Kuratorium: Kristina Jaspers, Nils Warnecke], visualisierte diese Lichtgestalten und zeigte ihre Bezüge zur Bildenden Kunst, zur Musik und Religion. Filmausschnitte und atmosphärische Klanginstallationen entführten in die Welt der Engel. Kostüme machten die flüchtigen, im Film oft unsichtbaren Gestalten sinnlich erfahrbar. Die Besucherinnen und Besucher wurden eingeladen zu einer Reflexion über das Kino als Ort der Engel und Träume.

Mit Filmreihe

In Frankfurt am Main: Begleitend luden das Städelsche Kunstinstitut und Städische Galerie sowie das Liebieghaus – Museum alter Plastik zu einer Reise durch die Kunstgeschichte der Engel. Den Besuchenden begegneten Engel auf Gemälden und als Skulpturen, die zu einem spannenden Vergleich mit den Filmengeln animierten. Projektleitung: Hans-Peter Reichmann mit Team.

Schirmherr: Wim Wenders

Blick in die Frankfurter Ausstellung. Fotos: Uwe Dettmar
Berliner Ausstellungsplakat

Christel & Margret Tenbuß Star-Fotografinnen

5.12.2004 → 23.1.2005 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Die durch Presse und Fernsehauftritte bekannten Zwillinge Christel und Margret [† 4.3.2021] Tenbuß [* 1936] haben in ihrer 50-jährigen fotografischen Tätigkeit unzählige Stars aus Film und Fernsehen vor die Objektive ihrer Kameras bekommen. Die Ausstellung zeigte 260 ihrer Fotografien: darunter Aufnahmen von Alain Delon, Romy Schneider, Hildegard Knef, Uschi Glas, Brigitte Bardot, Clint Eastwood, Elizabeth Taylor, Hardy Krüger, Hanna Schygulla oder Rainer Werner Fassbinder.

Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Assistenz: Beate Dannhorn. Leihgeber: Galerie Frank Schlag, Essen


Am Set von HEIMAT 3 Fotografien von Bernd Weisbrod

30.1. → 1.5.2005 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Die Filmzyklen HEIMAT | DIE ZWEITE HEIMAT und HEIMAT 3 [1984–2004] von Regisseur und Autor Edgar Reitz stellen das größte erzählerische Projekt der deutschen Filmgeschichte dar. Bernd Weisbrod begleitete als einziger Fotograf die kompletten Dreharbeiten zu HEIMAT 3. Die Fotoausstellung zeigte einen exklusiven Blick auf die Filmproduktion.


Rosa von Praunheim: Aus Tante Luzis Fotoalbum die schillersten Posen des Bettwurst-Stars

7.5. → 31.7.2005 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Seinem Star, seiner Muse und Lieblingstante Luzi Kryn widmete Regisseur Rosa von Praunheim die Ausstellung. Lucia »Luzi« Kryn in seinem frühen Spielfilm DIE BETTWURST [Deutschland 1970] eine kleinbürgerliche und doch schrille Sekretärin, die sich am Kieler Hafen in den viel jüngeren Hilfsarbeiter Dietmar verliebt.

Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Assistenz: Maren Wurster

Natascha Gikas, Ulrike Stiefelmayer, Hans-Peter Reichmann [Idee] und Rudolf Worschech [epdFILM] konzipierten die neue Veranstaltungsreihe Was tut sich – im deutschen Film?

HARDY KRÜGER Filmstar | Autor | Weltenbummler

13.4. → 26.6.2005 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main.

Frankfurter Ausstellungsplakat

THE ONE THAT GOT AWAY [Roy Ward Baker] ist der Titel des englischen Spielfilms, mit dem Hardy Krüger [*12.4.1928 † 19.1.2022] 1957 seine internationale Filmkarriere beginnt. Ein Lauf in die Freiheit – nicht nur für den deutschen Fliegeroffizier, dessen Flucht aus britischer Kriegsgefangenschaft der Film [dt. Titel: Einer kam durch] schildert. Auch der Schauspieler Hardy Krüger möchte in den 1950er Jahren mehr sein als nur ein bundesdeutscher Filmstar. Hardy Krüger »got away«. Als erster deutscher Schauspieler ist er im britischen und französischen Nachkriegsfilm erfolgreich. Er wurde durch öffentliche Stellungnahmen und eine bewusste Auswahl seiner Rollen zum inoffiziellen Botschafter seines Landes. Mit HATARI! [USA 1962 | Howard Hawks] gelang Krüger der Durchbruch in den USA. Seine Reiseerzählungen der Weltenbummler-Reihe erreichten seit 1987 ein Millionenpublikum im deutschen Fernsehen. In den säteren Jahren Jahren widmete er sich vor allem dem Bücherschreiben.

Mit Filmreihe

Kooperation mit Deutsche Kinemathek | Filmmuseum Berlin. Konzeption der Berliner Ausstellung: Peter Jammerthal mit Nils Warnecke | Christina Ohlrogge. Kuratorium der Frankfurter Ausstellung: Hans-Peter Reichmann. Assistenz: Maren Wurster


STOP MOTION DIE FANTASTISCHE WELT DES PUPPENTRICKFILMS

13.7. → 16.10.2005 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Bild für Bild, mit kleinen Veränderungen der Pose – so entsteht ein Puppentrickfilm im Stop-Motion-Verfahren. Erst im fertigen Film werden die Figuren lebendig. Produktionsprozess, Geschichte und Exponate internationaler Leihgeberinnen und Leihgeber präsentierte das Museum in einer Kooperation mit clayart/scopas medien AG und dem Kindermuseum des Historischen Museums, Frankfurt am Main.

Mit Publikation & Filmreihe

Kuratorium: Daniela Dietrich | Hans-Peter Reichmann [Projektleitung] | Thomas Schneider-Trumpp | unterstützt von Christian Appelt

Ausstellungsplakat

Märchenwelten Der Schauspieler | Regisseur und Produzent Fritz Genschow 

25.9. → 27.11.2005 Galerie im Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Genschow [* 15.5.1905 † 21.6.1977], der 2005 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, ist in den 1950er Jahren mit Märchenverfilmungen bekannt geworden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird er als Onkel Tobias die beliebteste Figur im RIAS-Kinderfunk. Die Ausstellung gab Einblicke in den Nachlass, der sich in der Sammlung des Deutschen Filmmuseums befindet.

Mit Publikation

Kuratorium: Hans-Peter Reichmann [Projektleitung] mit Johannes Kamps unterstützt von Tobias Krähenbühl | Thomas Worschech. Gestaltung: conceptdesign


DIE KOMMISSARINNEN Fotografien von Herlinde Koelbl

1.11.2005 → 22.1.2006 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Die Jagd nach Verbrechen lag lange in den Händen von Männern, nicht nur in der Wirklichkeit, sondern auch in der Fiktion. Vaterfiguren wie Der Kommissar Eric Ode oder Stephan Derrick [Horst Tappert] stellten im Fernsehen die gesellschaftliche Ordnung wieder her. Später taten es ihnen Rebellen von der Schlagkraft eines Horst Schimanski [Götz George] gleich. Seit den 1970er Jahren wird diese Domäne von Frauen in Frage gestellt. Und das mit Erfolg. Inzwischen [Stand 2005] ermitteln über 100 Schauspielerinnen im deutschen Fernsehen, unter ihnen Hannelore Elsner, Andrea Sawatzki, Iris Berben und Hannelore Hoger. Grund genug, ihnen eine Ausstellung zu widmen und zu fragen: Wie kam es zu diesem Rollentausch? Und was hat er mit der Wirklichkeit zu tun? Der Prolog der Ausstellung war dabei den Frankfurter TV-Kommissarinnen gewidmet.

Mit Filmreihe

Flyer
Frankfuter Ausstellungsplakat

Konzeption [Deutsche Kinemathek | Filmmuseum Berlin]: Gerlinde Waz | Peter Paul Kubitz. Frankfurt am Main: Hans-Peter Reichmann [Projektleitung] mit Monika Haas [Filmreihe] Tim Heptner [Koordination] Maren Wurster [Begleitprogramm]


Victor Vicas Kosmopolit und Filmemacher

11.12.2005 → 19.2.2006 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Victor Vicas [* 25.3.1918 Moskau † 9.12.1985 Paris]: Kameramann, Autor, Produzent erlebte eine vielschichtige Karriere in Kino und Fernsehen. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens in den fünfziger Jahren gehörte er zu einem der international gefragtesten Regisseure. Als Emigrant und Weltbürger zugleich drehte er Filme in verschiedenen Ländern.

Die Ausstellung gab Einblick in den Nachlass, den Li Erben, die Witwe von Vicas, bereits Anfang der 1990er Jahre in die Museumssammlung übergeben hatte.

Nachlassakquise | Projektleitung: Hans-Peter Reichmann. Kuratorium [Ausstellung | Filmreihe]: Ronny Loewy [†]


Garbo’s Garbos Portraits from her Private Collection

7.2. → 7.5.2006 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Erstmals in Europa und einmalig in Deutschland, präsentierte die im kalifornischen Santa Barbara Museum of Art [Kurator: Robert Dance] erstellte Ausstellung rund 90 Aufnahmen renommierter Fotografen wie Edward Steichen, Arnold Genthe, George Hurrell, Clarence Sinclair Bull & Ruth Harriet Louise aus dem persönlichen Besitz von Greta Garbo [* 18.9.1905 † 15.4.1990]. Ursprünglich dienten die Fotografien als Werbemittel für ihre Filme. Nun zeugen sie von der Kraft des fotografischen Abbilds, das die Garbo zur Legende machte.

Kuratorium [Frankfurt am Main]: Hans-Peter Reichmann mit Jessica Niebel. Koordination: Maja Keppler

siehe: http://www.greta-garbo.de/scott-reisfield-robert-dance-garbo-s_garbos-filmmuseum-frankfurt/

[letzte Ausstellung des Deutschen Filmmuseums vor der Integration in den Deutsches Filminstitut – DIF e.V.]


helga anders und roger fritz ZWISCHEN UNS BEIDEN 

5.3. → 28.5.2006 Galerie im Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Einladungskarte

Hommage an die Schauspielerin Helga Anders [* 11.1.1948 † 31.3.1986] und den Regisseur, Schauspieler und Fotografen Roger Fritz [* 22.9.1936 † 26.11.2021]. Sie war »Kinderstar« und »Muse des Neuen Deutschen Films«, er »Jungfilmer« und »Rebell«. Die Ausstellung und Filmreihe zeichneten nach, wie sie gemeinsam die deutsche Filmszene der 1960er und 1970er Jahre er- und belebten.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann mit Maren Wurster

Blick in die Ausstellung

[letzte Galerieausstellung des Deutschen Filmmuseums vor der Integration in den Deutsches Filminstitut – DIF e.V.]


DOPPELPASS Frankfurter Fußballfilm Festival

20.4. → 6.6.2006 Filme | Symposium | Galerieausstellung im Deutschen Filmmuseum sowie Publikation anläßlich der Fifa-Fußball-Weltmeisterschaft [9.6.–9.7.] gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Institut [DOI]

Was haben Fußball und Film miteinander zu tun? Es ist wohl anzunehmen, dass viele Fußballerinnen und Fußballer gerne ins Kino gehen. Sicher wissen wir von der Fußballbegeisterung vieler Filmschaffenden. Rainer Werner Fassbinder war Bayern München-Fan. Die Kicks bei den Hofer Filmtagen mit ihm, Werner Herzog und anderen Filmmachern sind legendär. Regisseur Sönke Wortmann [DAS WUNDER VON BERN | BR Deutschland 2003] hätte um ein Haar eine Karriere als Fußballprofi eingeschlagen. Bei so viel Zuwendung der Kreativen für die »schönste Nebensache der Welt« wundert es nicht, dass seit 1898 eine Vielzahl von Filmen über Fußball – mit und ohne Fußballer – entstanden ist. Die Veranstaltungsreihe gab dazu einen Überblick in Theorie und Praxis …

Idee | Konzeption | Organisation | Projektleitung: Hans-Peter Reichmann mit Andreas Höfer [DOI] und Horst Martin [Presse] Monika Haas | Natascha Gikas [Filmreihe | Begleitprogramm]


Bernhard Wicki Fotografien

17.5. → 30.7.2006 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Flyer

»Ich begann wie ein Bessener zu fotografieren.« Bernhard Wicki

Als Bernhard Wicki [* 28.10.1919 † 5.1.2000] sich 1952 der Fotografie zuwendet, ist er bereits ein gefragter Theaterschauspieler, der sich auch im Film bald einen Namen als Regisseur und Schauspieler machen wird. Der Besuch einer Fotoausstellung im schweizerischen Luzern wurde für ihn zur Inspiration und zu einem Schlüsselerlebnis.

Als Autodidakt streifte er durch Paris und erkundete die Möglichkeiten des Fotografierens, wurde vom Beobachteten zum Beobachter. Sein Interesse galt dem Alltäglichen, dem Zufälligen.

Im Mittelpunkt die Menschen, auch dort, wo sie außerhalb des Bildes bleiben. In den folgenden Jahren entstanden auf Reisen durch Europa, Asien und Nordafrika zahllose Aufnahmen, die Wicki selbst entwickelte und vergrößerte. Zu sehen waren Menschen, Impressionen, Stilleben und Porträts von Künstler-Kolleginnen und -Kollegen wie Romy Schneider, Horst Buchholz, Liselotte Pulver oder Maria Schell.

Die rund 90 Vintage Prints zeigten einen Querschnitt des fotografischen Werks – ergänzt durch eine Auswahl er Gedichte des Schauspielers und Regisseurs.

Kuratorium: Inka Graeve Ingelmann

Koordination Frankfurt am Main: Hans-Peter Reichmann mit Jessica Niebel. Filmreihe: Petra Kappler

Leihgebende: Elisabeth Wicki-Endriss und Niederösterreichisches Landesmuseum St. Pölten

Ausstellungsplakat

Fußball. Still.

2.6. → 17.9.2006 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Ikonografische und doch verfremdete Fußballbilder – Standbilder von Volker Hildebrandt zur Fußball-Weltmeisterschaft.

Der Kölner Medienkünstler stellte Fußballaufnahmen aus, die Geschichte schrieben. Mit großformatigen Collagen und Gemälden schafft er neue, eigene Ansichten des »Wunders von Bern« 1954, des Wembley-Tores von 1966, Günter Netzers legendäre Selbsteinwechslung 1973 oder Franz Beckenbauers Spaziergang nach dem WM-Finale 1990.

Die Methode ist so einfach wie wirkungsvoll: Aus »gefundenen« Film- und Fernsehaufnahmen extrahiert Hildebrandt einzelne Standbilder, Stills, die er in Serie montiert.


Lightning Water | Kino auf dem Main

2.7.2006 Frankfurter Mainufer


DAS BOOT Auf der Suche nach der Crew der U 96

19.11.2006 → 7.1.2007 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Zum 25. Mal jährte sich die Uraufführung [17. September 1981] der international erfolgreichsten deutschen Filmproduktion nach dem Roman von Lothar-Günther Buchheim. Regisseur Wolfgang Petersen [* 14.3.1941 † 12.8.2022] und Kameramann Jost Vacano [* 15.3.1934] inszenierten die Geschichte des U 96 im Zweiten Weltkrieg unter anderem mit Jürgen Prochnow, Heinz Hoenig, Martin Semmelrogge, Otto Sander und Herbert Grönemeyer. Zur Ausstellungseröffnung kamen zahlreiche Mitglieder von Cast und Crew.

Mit Publikation & Filmreihe

Kooperation mit der Universität der Künste, Berlin [Idee | Interviews | Kuratorium: Sven Femerling, Georg Grill] und der Bavaria-Film, München. Projektleitung: Hans-Peter Reichmann. Koordination: Tim Heptner. Postprduktion Interviews: Niclas Dietrich. Szenografie: Carsten Bauer. Lektorat Ausstellungstexte: Katja Thorwarth. Unterstützt von: Julia Köppen | Jessica Niebel | Virginia Schultheis | Sabine Heiniger | Horst Martin | Lisa Dressler | FH Montage | Julia Göbel | Uwe Wölke | Christian Appelt. Filmreihe: Winfried Günther

weitere Station: Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn [15.11.2007 24.2.2008]


MARIA SCHELL 

31.1. → 17.6.2007 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Das Museumsgebäude am Eröffnungsabend. Foto: Uwe Dettmar

Ausstellung über Leben, die Arbeiten und den Nachlass von Maria Schell, einer der produktivsten Schauspielerinnen der Nachkriegszeit. Ihr Nachlass: hunderte Fotos, Drehbücher, Verträge, Notizen, Widmungsexemplare, Fanpost. Wir konnten auf Belege einer internationalen Karriere zurückgreifen. In seinem Grußwort schrieb ihr Bruder Maximilian: »Erst die Erfindung der Fotografie und des Films haben uns die Gelegenheit gegeben, etwas von dem festzuhalten, was eine Schauspielerin während ihres Lebens zu geben hatte.« Zu sehen war eine große Auswahl von Bild- und Tondokumenten, die eine Künstlerin zeigten, die mit ihren Rollen und ihrem Leben über Jahrzehnte im Fokus des öffentlichen Interesses stand. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich erinnern, sich eigene Bilder ins Gedächtnis holen oder Neues entdecken … nicht zuletzt im Kino und den Filmen mit Maria Schell.

Mit Publikation & Filmreihe

Idee | Projektleitung | Kuratorium [Frankfurt am Main und Wolfsberg]: Hans-Peter Reichmann mit Maja Keppler. Assistenz [Frankfurt am Main]: Julia Köppen. Medienschnitt: Dirk Schulz. Lektorat: Katja Thorwarth. Nachlasserfassung: Sandra Pappe. Wissenschaftliche Recherchen: Johannes Kamps. Ausstellungsgestaltung: Exposition

weitere Station: Wolfsberg [Österreich], Schloss Wolfsberg [15.7. 28.10.2007]

siehe dazu: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kultur/schell-nachlass-nach-frankfurt-1230246.html

»Wenn die Kamera einmal läuft, kann man nicht schwindeln. Die Augen verraten die Gedanken und die Gefühle. Man kann eine Seele nicht retuschieren.« Maria Schell, 1971

Die Frankfurter Ausstellung. Fotos: Uwe Dettmar
Autograf von Maria Schell

Asta Nielsen

24.4. → 16.9.2007 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

HAMLET. Originalplakat, 1920. Grafik: Robert L. Leonard

Die Dänin Asta Nielsen [* 11.9.1881 † 25.5.1972] spielte zwischen 1910 und 1933 in über 70 Filmen, übrigens auch in zahlreichen Produktionen der Frankfurter Projektions-AG »Union« [PAGU]. Sie verstand es als eine der ersten Schauspielerinnen, den Film mit einer ganz neuen Darstellungsweise von der bühnengeprägten Theatralik zu befreien und verhalf ihm, sich als eigene Kunstform zu etablieren. Ihr Schauspiel wirkt noch heute, als sei die Nahaufnahme allein für sie erfunden worden, so ungewöhnlich facettenreich war ihre Mimik.

Neben Filmplakaten, zeigten wir erstmals Dokumente und Objekte aus dem in der Deutschen Kinemathek Berlin befindlichen Nachlass, die mit Exponaten aus der Frankurter Museumssammlung ergänzt wurden. Außerdem dokumentierte ein Bereich die Restaurierung der von uns wiederentdeckten, viragierten Filmkopie von HAMLET [Deutschland 1920|1921 | Svend Gade, Heinz Schall], die in der Retrospektive der Internationalen Filmfestspielen, Berlin [Berlinale] wiederaufgeführt wurde.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann mit Johnnes Kamps

Schirmherrin: I.K.H. Prinzessin Benedikte zu Dänemark

HAMLET. Originalplakat, 1920. Grafik: Franz Peffer
Fotogramme aus der viragierten 35mm-Kopie. Abb.: Neujahrskarte des DFM, 2006

Karl Valentin Filmpionier und Medienhandwerker 

11.7. → 11.11.2007 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Frankfurter Einladungskarte [Motiv: Lisl Karlstadt und Karl Valentin in DER FLUG ZUM MOND MIT DEM RAKETENFLUFZEUG. Kolorierte Fotografie, 1928]

Ausstellung, Retrospektive und Publikation würdigten das facettenreiche Werk von Karl Valentin, dessen Geburtstag sich am 4. Juni 2007 zum 125. Mal jährte. Das Projekt widmete sich Valentins medienkünstlerischen Schaffen und ging über die »übliche« Darstellung als Komiker, Kabarettist und Münchner Original hinaus.

Das Multitalent erkannte früh die Möglichkeiten der Kinematografie und gründete bereits 1912 in München sein eigenes »Kunstlichttheater«. Noch zur Stummfilmzeit begleitet Valentin Filme mit Toneffekten und versorgt Kinos mit originellen Dia-Shows. Seine populären Sketche mit Lisl Karlstadt inszeniert er auf der Bühne, im Film, auf Schallplatte und im Rundfunk.

Kooperation mit dem Filmmuseum Düsseldorf. Kuratorium: Klaus Gronenborn, Matthias Knop. Erstpräsentation: 27.1.22.3.2007. Hauptleihgeber: Valentin-Karlstadt Musäum am Isartor, München [Frau Sabine Rinberger], Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität zu Köln [Prof. Dr. Elmar Buck, Dr. Gerhard Köhler]

Kuratorium | Projektleitung in Frankfurt am Main und Berlin: Hans-Peter Reichmann. Koordination [Frankfurt am Main | Berlin]: Tim Heptner. Assistenz: Johanna Ruhl [Frankfurt am Main], Julia Göbl [Berlin]. Für Frankfurt am Main und Berlin wurde die Ausstellung neu gestaltet und durch weitere Exponate, Filminstallationen und eine Publikation ergänzt. Videoschnitt: Dirk Schulz. Bau | Grafik [Frankfurt am Main | Berlin]: Petra Brockhaus | Karl-Heinz Best

Mit Publikation & Filmreihe

weitere Stationen: Martin Gropius Bau, Berlin [25.1. 21.4.2008] | Hannover [Wilhelm-Busch-Museum]

Postkarte
Visitenkarte von Karl Valentin. Abb.: Katalog
Eröffnung der Karl Valentin-Ausstellung, 2007
In der Frankfurter Ausstellung: Gespräch mit Prof. Dr. Elmar Buck, Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität Köln
Einladungskarte Martin-Gropius-Bau, Berlin

Die endgültige Wahrheit über Arnold Hau?!

7.10.2007 → 10.2.2008 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Seite aus dem Museumsprogrammheft. 11/2007

Recherchen | Konzeption | Organisation: Susanne Neubronner. Projektleitung: Hans-Peter Reichmann. Videoschnitt: Dirk Schultz. Gestaltung: Karl-Heinz Best


ANIME! HIGH ART – POPCULTURE

27.2. → 3.8.2008 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main [Gemeinschaftsausstellung mit Mangamania – Comic-Kultur in Japan 1800 bis 2008 im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt, 27.2. 25.5.2008]

Mit zwei Ausstellungen, einer Publikation, einer Filmreihe und einem museumspädagogischen Begleitprogramm präsentierten wir gemeinsam mit dem Museum für Angewandte Kunst ein Phänomen aus Japan: Manga | Anime. Es ist multimedial und beschränkt sich nicht auf Comics, Filme oder TV-Serien. Merchandiseartikel in allen Facetten, Computer- und Videospiele, Handydownloads und DVDs sind zu erstaunlichen Wirtschaftsfaktoren geworden – und dies nicht nur in Nippon. Die internationale Gemeinde der Otaku ist längst keine subkulturelle Erscheinung mehr. Dies zeigt nicht zuletzt die zeitgenössische Kunst, die die universale Einsetzbarkeit der Bildsprache von Manga | Anime nutzt. Beispiele hierfür waren in der Ausstellung im Original zu sehen.

Hauptleihgeber waren Mike & Jeanne Glad.

Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft des Botschafters von Japan, Seiner Exzellenz Takano Toshiyuki, und dem japanischen Generalkonsul, Herrn Hanada Yoshitaka.

Mit Publikation & Filmreihe

Kurator:innenteam: Susanne Neubronner | Jessica Niebel | Hans-Peter Reichmann [Projektleitung Deutsches Filmmuseum], Stephan von der Schulenburg [Projektleitung Museum für Angewandte Kunst Frankfurt] mit Martha-Christine Menzel und Dianah Zan. Gestaltung: Karl-Heinz Best

weitere Stationen: Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek, Dänemark [8.10.2008 22.2.2009] || Academy of Motion Picture Arts and Sciences, Los Angeles [Mai August 2009] || Cultuurcentrum Caermersklooster, Gent, Belgien [9.10. 2009 10.1.2010]

Einladungskarte
Pressekonferenz zur ANIME-Ausstellung, 2008
Pressekonferenz zur Ausstellungseröffnung mit Mike Glad [Leihgeber], HPR, Ulrich Schneider [Direktor Museum für Angewandte Kunst], Stephan von der Schulenburg [Kurator/MAK] und Dolmetscher:innen

ALLES ÜBER ROSEMARIE 

29.7. → 2.11.2008 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Anfang der 1990er Jahre löste der Filmproduzent Ludwig »Luggi« Waldleitner [* 1.12.1913 † 16.1.1998] sein Büro in der Münchner Schützenstraße auf. Gemeinsam mit einem Kollegen konnte ich die dort lagernden Bestände an Filmkopien, Stand- und Arbeitsfotos, Plakaten und Werbematerialien seiner 1951 gegründeten Roxy Film nach Frankfurt am Main holen. Tatkräftig unterstützt von seiner Sekretärin entschied Herr Waldleitner persönlich, welcher Umzugskarton mitgenommen werden durfte und welcher Aktenordner vorerst noch vor Ort bleiben sollte.

Als eine der umfangsreichsten Sammlungen zum bundesrepublikanischen Nachkriegsfilm kam der Transport in das Film- und Non-Film-Archiv des Museums. Der Kontakt zwischen dem Produzenten bestand bis zu seinem Tod. Kurz darauf konnten wir auf Vermittlung seiner Witwe Angela Waldleitner auch die verbliebenen Objekte und Unterlagen abholen – darunter seine Büroeinrichtung, inklusive aller Preise, Urkunden, gerahmten Erinnerungsfotos, das repräsentative Telefon und das Sofa, auf dem er vielfach alleine oder mit Stars und Sternchen auf Fotografien zu sehen ist.

Der Bestand ist erschlossen und diente zurückliegend als Primärquelle für zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten. In der Galerie des Deutschen Filmmuseums präsentierten wir Objekte aus dem Nachlass. Exponate, die die vielfältige Produzententätigkeit von Luggi Waldleitner dokumentierten – zu seinen Simmel-Verfilmungen, dem [Kino]Erstling von Wolfgang Petersen [BR Deutschland 1974 | EINER VON UNS BEIDEN] oder zu der Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder [BR Deutschland 1981 | LILI MARLEEN]. Und wir zeigten die Entstehungsgeschichte und Rezeption eines seiner erfolgreichsten Filme: DAS MÄDCHEN ROSEMARIE [Rolf Thiele], der Geschichte von Rosemarie Nitribitt, die als Edelprostituierte in der Nachkriegsbundesrepublik zu Reichtum kam und schließlich ermordet wurde. 1958 war die Produktion ein sogenannter Skandalfilm, nicht nur wegen seines Sujets, sondern auch wegen der zahlreichen Versuche, seine Aufführung zu verhindern. Er spielt in Frankfurt am Main und wurde zum Teil an Orginalschauplätzen gedreht.

© Hans-Peter Reichmann 2023 [aktualisierter Text des Editorials im Museums-Programmheft 08/2008]

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann [Projektleitung] mit Ursula Kähler [Redaktion], Maja Keppler [Koordination]. Grafische Gestaltung: Jens Müller

Flyer mit Texten und Dokumenten zum historischen Fall Nitribitt | zu Luggi Waldleitner und Roxy Film | Vom Fall zum Film | Der Weg in die Kinos | Erfolg im In- und Ausland | Credits
Zur Produzententätigkeit von Luggi Wadleitner. Seite aus dem Ausstellungsflyer

JIM RAKETE 1/8 sec. Augen|Blick|Porträts 

24.9.2008 → 4.1.2009 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Prominente Filmschaffende wurden 2007 vom Berliner Fotografen Jim Rakete mit der Plattenkamera porträtiert, ohne Effekte und digitale Nachbearbeitung. Die Präsentation war zugleich eine Hommage an die Porträtierten als auch ein Abschied von der analogen Fotografie. Neben dem Künstler selbst waren auch einige der Persönlichkeiten aus Film und Musik zu Gast, um dem Publikum im Kino des Museums ihren Lieblingsfilm vorzustellen und danach mit dem Fotografen zu sprechen.

Gäste im Kino u.a.: Claudia Müller, die ihre Dokumentation von 2007: JIM RAKETE – THE PASSENGER vorstellte | Martina Gedeck | Till Brönner | Ulrich Matthes

Mit Filmreihe

Kuratorium: Jim Rakete | Hans-Peter Reichmann. Koordination: Susanne Neubronner

Presserundgang. Foto: Uwe Dettmar
Jim Rakete und Volker Schlöndorff am Eröffnungstag, 23.9.2008. Foto: Uwe Dettmar

H.R. Giger Kunst – Design – Film

21.1. → 26.7.2009 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Der Schweizer Künstler H[ans] R[uedi] Giger ist einer der bedeutendsten Vertreter des »Phantastischen Realismus«. Die Sonderausstellung präsentierte sein gesamtes Filmdesign. Berühmtheit erlangte der am 5.2.1940 in Chur geborene und am 12.5.2014 in Zürich gestorbene Zeichner, Maler und Skulpturist mit der Kreation des Alien für den gleichnamigen Filmklassiker von Ridley Scott [USA 1979], für den er auch mit einem Oscar® ausgezeichnet wurde.

Mit Publikation [deutsch und finnisch] & Filmreihe

Projektleitung [Frankfurt am Main]: Hans-Peter Reichmann. Co-Kuratorium: Sven Femerling mit Carsten Bauer [Szenografie] Niclas Dietrich [Videoschnitt]. Koordination | Tour Management [Finnland]: Tim Heptner. Lektorat [Ausstellungstexte]: Katja Thorwarth

Unter der Schirmherrschaft des Schweizerischen Generalkonsulats in Frankfurt am Main

weitere Station: 30.1. 5.4.2010 Art Museum, Tampere [Finnland]

In der Ausstellung. Foto: HPR
Eröffnung der GIGER-Ausstellung, 2009
Mit Stephan Stucki, H.R. Giger in der Frankfurter Ausstellung
Programmheft [Ausschnitt], 7/2009
H.R. Giger im Gästebuch der Frankfurter Ausstellung

17.2. → 5.4.2009 Galerie des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main

Infobroschüre

Kooperation mit der HfG Offenbach [Rotraut Pape | Studierende]. Projektkoordination: Susanne Neubronner, Hans-Peter Reichmann


SCHÄTZE DEUTSCHER FILMGESCHICHTE

1.4. → 31.5.2009 Deutsches Filmhaus, Wiesbaden

Einladungskarte

Ausstellung der Friedrich-Murnau-Stiftung zur Eröffnung des Deutschen Filmhauses in Wiesbaden.

Besucherinnen und Besucher konnten in der Präsentation herausragende Werke der deutschen Filmgeschichte wieder oder neu entdecken. Aus dem Film- und Rechtebestand der Friedrich Wilhelm Murnau-Stiftung wurden 15 historische Meilensteine ausgewählt: darunter Robert Wienes expressionistischer Klassiker DAS CABINET DES DR. CALIGARI [1919|1920], Friedrich Wilhelm Murnaus filmästhetisch virtuoses Drama DER LETZTE MANN [1924] und Fritz Langs Meisterwerk METROPOLIS [1925|1926], das zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.

Die Exponate – Plakate, Aushangfotos, Architekturzeichnungen, Drehpläne, Programmhefte, Partituren, Modelle, Requisiten – kamen aus den Beständen der Murnau-Stiftung sowie mit ihr verbundenen Institutionen [Bundesarchiv, Berlin | Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main | Deutsches Filminstitut e.V., Frankfurt am Main | Deutsche Kinemathek. Museum für Film und Fernsehn, Berlin | Filmmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf | Filmmuseum Potsdam].

Idee | Exponatsrecherche | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann


Bernhard Grzimek Zum 100. Geburtstag

21.4. → 16.8.2009 Galerie des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main

Mit der Galerieausstellung würdigte das Museum das Film- und Fernsehschaffen von Bernhard Grzimek, der am 24. April 2009 100 Jahre alt geworden wäre. In den Bereichen LEBEN UND WIRKEN | KURZFILME VON BERNHARD UND MICHAEL GRZIMEK | KEIN PLATZ FÜR WILDE TIERE | SERENGETI DARF NICHT STERBEN | PROF. GRZIMEK BEI DER ARBEIT | EIN PLATZ FÜR TIERE wurden unter anderem Ausschnitte aus Dokumentarfilmen, Fotografien von Dreharbeiten, Dokumente, Plakate und Preise präsentiert.

Zusammenarbeit mit Erika und Christian Grzimek und dem Zoo Frankfurt am Main

Kuratorium | Organisation: Susanne Neubronner | Jessica Niebel | Hans-Peter Reichmann [Projektleitung]. AV-Kompilation: Marco Kühne. Gestaltung und Realisierung: Karen Wieland | Jens Müller

Vom 20.4. bis 26.7.2009 fand im Zoo Frankfurt unter dem Titel EIN PLATZ FÜR WILDE TIERE. Bernhard Grzimek zum 100. Geburtstag eine Partnerausstellung statt.

Abb. Einladungskarte