1990er


Kostüme: Irms Pauli

12.4. → 10.6.1990 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Arbeitsalltag und Umfeld einer Kostümbildnerin, die auch bei knappen Budgets Einfallsreichtum und Kenntnis in zahllosen Film- und Fernsehproduktionen im bundesdeutschen Nachkriegskino unter Beweis stellte. Zu Irms Paulis [* 2.10.1926 † 16.6.1988] Filmografie gehören Titel wie NATÜRLICH DIE AUTOFAHRER [BR Deutschland 1959 | Erich Engels], DER SCHATZ IM SILBERSEE [BR Deutschland | Jugoslawien | Frankreich 1962 | Harald Reinl], DIE NIBELUNGEN [Teil 1: Siegfried von Xanten & Teil 2: Kriemhilds Rache | BR Deutschland 1966|1967 | Harald Reinl] oder die deutsche Ausgabe der SESAMSTRASSE [1977 | TV]. Die Ausstellung war als Atelierarbeitsraum angelegt. Wir zeigten Skizzen, Werkfotos, Figurinen und Original-Kostüme [u.a. für Pierre Brice als Winnetou oder Karin Dor als Brunhild] aus dem Non-Film-Archiv des Deutschen Filmmuseums, in dem sich der künstlerische Nachlass mit hunderten der noch erhaltenen Entwürfe von Irms Pauli befindet.

Zur Ausstellung veröffentlichten wir die erste und bislang einzige Publikation über die Kostümbildnerin.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann | Rudolf Worschech

Ausstellungsplakat [Motiv: Kostümentwurf für Tangolita, im Film BALL IM SAVOY | BR Deutschland 1955 | Paul Martin, getragen von Nadja Tiller]
Ausstellungsbereiche. Polaroids

Abschied vom Gestern Bundesdeutscher Film der sechziger und siebziger Jahre 

19.12.1991 → 12.4.1992 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Ausstellungsplakat [Motiv: Alexandra Kluge in ABSCHIED VON GESTERN | BR Deutschland 1966 | Alexander Kluge]

Das Projekt BRD II schloss sich an die Ausstellung Zwischen gestern und morgen zum bundesdeutschen Film der Nachkriegszeit an. Unter dem Titel Abschied vom Gestern [leicht abgewandelt nach ABSCHIED VON GESTERN | Alexander Kluge |BR Deutschland 1965|1966] lag der Fokus auf der Zeit von der wirtschaftlichen und künstlerischen Krise des Kinos der Adenauer-Zeit bis zur Etablierung des Neuen Deutschen Films. Anhand einer Vielzahl von erstmals veröffentlichter Werkfotos, Drehbüchern, Manifesten sowie Recherchematerialien und Produktionsunterlagen, Kostümen, Requisiten und Plakaten zeichneten wir Entwicklungslinien und die Vielschichtigkeit des deutschen Films in Folge des Oberhausener Manifests [1962] nach. Neben den Werken der bekannten Filmemacherinnen und Filmemacher wurden auch jene Seitenlinien vorgestellt, ohne deren Experimentierfreudigkeit der Neue Deutsche Film nicht lebensfähig gewesen wäre.

Zur Ausstellung erschien ein umfangreicher Begleitband. Das Kino des DFM zeigte Programme zum Neuen Deutschen Film.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann | Rudolf Worschech


Wenn ich nicht arbeite – ich weiß gar nicht, wie das so richtig ist* Rainer Werner Fassbinder bei der Arbeit an seinen frühen Filmen. Fotografien von Peter Gauhe

28.5. → 30.8.1992 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Ausstellungsplakat [Motiv: RWF und Karl Scheydt bei den Dreharbeiten zu DER HÄNDLER DER VIER JAHRESZEITEN | BR Deutschland 1971. Der Arbeitstitel des Films lautete: Der Obsthändler]

Fassbinder: ein Workaholic … Er produzierte in wenigen Jahren Serien, Hörspiele, Filme, Fernsehfilme, inszenierte und bearbeitete Theaterstücke, jobbte nebenher als Darsteller, war Produzent, Intendant, auch Komponist, Ausstatter … Peter Gauhe: Fotograf, Schauspieler, Kameramann dokumentierte mit seinen Fotografien 15 der frühen Fassbinder-Filme [bis FONTANE EFFI BRIEST | BR Deutschland 1974].

Gauhes Fotoarchiv mit hunderten Negativen und Positiven befindet sich seit 1992 in der Sammlung des Deutschen Filmmuseums. Die Ausstellung zeigte eine Auswahl der Stand- und Werkfotos aus diesem umfangreichen Bestand.

* Das Zitat ist einem Gespräch zwischen dem Journalisten Wolfram Schütte und Rainer Werner Fassbinder entliehen.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Mitarbeit: Natascha Gikas

Blick in die Frankfurter Ausstellung. Foto: Thomas Hübscher
Peter Gauhe-Ausstellung in Paris, 1992
Goethe Institut, Paris. Foto: Günter Illner
Hanna Schygulla im Deutschen Filmmuseum. Foto: Thomas Hübscher

weitere Stationen: die Goethe-Institute in Paris | Nancy | Lyon | Marseille [Frankreich] | Krakau [Polen] || und der Cinémathèque québécoise, Montréal [Kanada]


Stummfilmplakate der zehner und zwanziger Jahre

8.10. → 21.11.1992 Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main

50 Plakate aus der Sammlung des Deutschen Filmmuseums und 50 Plakate aus dem Bestand des ehemaligen Staatlichen Filmarchiv der DDR, Abtl. Dokumentensammlung, jetzt Bundesarchiv|Filmarchiv, Koblenz|Berlin

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann mit Babette Stach [BA]. Mitarbeit: Natascha Gikas, Sabine Zuleger u.a.

Rahmungsarbeit, mit Sabine Zuleger, NN und Babette Stach
Seite aus dem Monatsprogramm des Museums

Film Stills Emotionen made in Hollywood

12.5. → 5.9.1993 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Postkarte zur Frankfurter Ausstellung. [Motiv: Gloria Grahame und Glenn Ford in HUMAN DESIRE | USA 1954 | Fritz Lang]

200 Stills, geordnet nach Themen, Motiven und Filmgattungen. Leihgeber waren die KOBAL COLLECTION, London und das British Film Institute, Dep. Stills, Posters and Designs, London.

Den öffentlichen Einsatz der Standfotografien dokumentierten Starpostkarten, Zigarettenbilder-Sammelalben, Fan-Alben und Film-Magazine wie Motion Picture, New Movie, Photoplay aus den Jahren 1923-1948. Diese stammten aus den Frankfurter Sammlungsbeständen von Deutschem Filmmuseum und Deutschem Institut für Filmkunde – DIF, e.V.

Ausstellung des Museums für Gestaltung, Zürich [Kuratorium: Annemarie Hürlimann, Alois Martin Müller]

Projektorganisation und Redaktion in Frankfurt am Main: Hans-Peter Reichmann. Mitarbeit: Dunja Schildge | Kitty Vincke []


Kino Plakat Kunst German film poster art

24.6. → 31.8.1993 Museum of the Moving Image [MOMI], London

Pressemeldung [Ausschntt]
In der Londoner Ausstellung. Foto: Ralph Hodgson

Auf Einladung des Museum of the Moving Image, London [MOMI] zeigte die Special Exhibition eine Auswahl von deutschen Filmplakaten der 1910er und 1920er Jahre zu internationalen Produktionen. Die Exponate kamen aus den Sammlungen des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main und des Bundesarchivs|Filmarchiv, Berlin.

Die Ausstellung war zuvor in Frankfurt am Main [8.10. 22.11.1992] zu sehen.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann


KINO * MOVIE * CINEMA

7.4. → 2.7.1995 Martin-Gropius-Bau, Berlin

Ausstellung zum 100. Geburtstag des Kinos. Sie zeigte den Film in seinen Verbindungen zu Architektur, Malerei, Fotografie, zu Musik, Mode, Technik, zu Geschichte und Politik.

Im Mittelpunkt: Marlene Dietrich. Der erste, tiefe Blick in den Nachlass – Kostüme und Koffer, Plakate und Fotos, Dokumente und Requisiten. Ein Gang durch ihr Leben als Schauspielerin und Sängerin.

Für die SDK|MDCB: Mitarbeit an Konzeption und Realisierung des Marlene Dietrich-Bereichs.

Programmheft

Marlene Dietrich

10.11.1995 → 21.1.1996 Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn

11.2. → 3.5.1998 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Im Zentrum stand der Weltstar anhand des umfangreichen, in Berlin von der Marlene Dietrich Collection [MDCB] erschlossenen und verwalteten Nachlasses. Die Ausstellung präsentierte das Bild der Dietrich in der Öffentlichkeit anhand wichtiger Stationen ihrer Karriere, darunter ihre Zeit in Berlin, DER BLAUE ENGEL, die Zusammenarbeit mit Regisseur Josef von Sternberg, ihre Hollywood-Karriere. Porträts, Kostüme und Korrespondenz reflektierten den glamourösen Star sowie die private Persönlichkeit mit ihrem politischen Engagement.

Zur Bonner Ausstellung erschien eine Publikation, die für Frankfurt am Main wieder aufgelegt wurde.

In Frankfurt zeigte das Kino des DFM eine MD-Filmreihe.

Flyer

Kuratorium [Bonn]: Hans-Peter Reichmann | Werner Sudendorf für SDK|MDCB. Projekmanagement: Susanne Kleine für KAH Zusammenarbeit mit der Marlene Dietrich Collection Berlin|Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin [Werner Sudendorf | Wolfgang Theis | Barbara Schroeter | Gerald Narr]

Frankfurter Ausstellungsplakat
Text aus dem Frankfurter Ausstellungsflyer

Kuratorium [Frankfurt am Main]: Hans-Peter Reichmann | Werner Sudendorf. Mitarbeit: Kristina Jaspers | Wolfgang Theis. Projektleitung | Redaktion: Hans-Peter Reichmann. Gestaltung: conceptdesign. Organisation der Filmreihe: Natascha Gikas | Kitty Vincke []

siehe dazu: https://www.youtube.com/watch?v=0hRYwF3M9yU


Volker Schlöndorff Von DER JUNGE TÖRLESS bis DER UNHOLD

27.9. → 17.11.1996 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Exponate aus Volker Schlöndorffs Sammlung, die sich seit 1992 im Non-Film-Archiv des Museums befindet, ergänzt durch die Dokumentation der Produktionsgeschichte zu DER UNHOLD | THE OGRE [Deutschland | Frankreich | Großbritannien | Polen 1996]. Von der Ideenskizze bis zum fertigen Film: die Arbeitsabläufe – vom ersten Entwurf zur handwerklichen Anfertigung der Ausstattung, der Logistikplanung, Locationsuche und Produktion, bis zur Drehbuchentwicklung, den Storyboards, Architektur- und Kostümentwürfen sowie den Werbemaßnahmen.

Das Kino des DFM zeigte eine Schlöndorff-Filmreihe.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann mit Christine Kopf

Mehr zur Sammlung Volker Schlöndorff als virtuelle Ausstellung siehe: https://schloendorff.deutsches-filminstitut.de

  • Volker Schlöndorff. Von DER JUNGE TÖRLESS bis DER UNHOLD (27.09.-17.11.1996)
    In der Ausstellung

Unterwegs nach (n)irgendwo

24.4. → 8.6.1997 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Fotografien und Plakate aus den Sammlungen des Museums zum Filmgenre Road Movies.

Das Kino des DFM zeigte eine Filmreihe mit deutschen und US-amerikanischen Road Movies der 1960er bis 1990er Jahre.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Assistenz: Thomas Möller

Programmheft des Deutschen Filmmuseums, Mai 1997
Der Ausstellungstitel als Graffiti. Foto: HPR
Blick in die Ausstellung. Foto: HPR

Entdeckt Werk- und Szenenfotos von Paul Oszvald zu VARIETÉ, METROPOLIS und FAUST

29.10. → 19.11.1997 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Einladungskarte. Motiv: Friedrich Wilhelm Murnau bei den Dreharbeiten zu FAUST | Deutschland 1926. Foto: Paul Oszvald

Im Nachlass des Fotografen Pavol Osvald |Paul Oszvald [* 13.11.1900 † 29.6.1968] fanden sich bis dahin unbekannte Stand- und Werkfotos von drei deutschen Stummfilmklassikern, die er während seiner Tätigkeit vom 20. Juni 1925 bis 31. Mai 1926 in den Ufa-Studios, Berlin-Tempelhof aufgenommen hatte. Wir zeigten Szenenfotos, Schauspieler- und -Schauspelerinnenporträts, Aufnahmen der Dreharbeiten von VARIETÉ [E. A. Dupont], FAUST [Friedrich Wilhelm Murnau] und METROPOLIS [Fritz Lang] sowie Bleistiftskizzen von Trickszenen, die der Fotograf in seinen Pausen anfertigte … darunter eine eigens für die Flugszene auf Mephistos Mantel gebaute Konstruktion.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann in Zusammenarbeit mit Peter Oszvald, dem Sohn von Paul und Dorothea Oszvald, geb. Koblischek

Zeugnis von Paul Oszvald, 1929

Klassische deutsche Filmarchitektur Hunte | Poelzig | Reimann 

5.11.1997 → 18.1.1998 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Ausstellungsplakat [Motive: DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM / DIE NIBELUNGN / DAS CABINET DES DR. CALIGARI]

Die Ausstellung gab einen Überblick zum Werk dreier herausragender Architekten der klassischen deutschen Filmarchitektur. Otto Hunte, der für die Universum-Film AG [Ufa] Großproduktionen wie DIE NIBELUNGEN [1922-1924 | Fritz Lang], METROPOLIS [1925|1926 | Fritz Lang] oder DER BLAUE ENGEL [1929|1930 | Josef von Sternberg] gestaltete, aber auch den antisemitischen NS-Film JUD SÜß [1940 | Regie Veit Harlan]. Walter Reimann setzte durch seine malerischen Entwürfe zu DAS CABINET DES DR. CALIGARI [1919|1920 | Robert Wiene] Maßstäbe für den filmischen Expressionismus. Hans Poelzig, der als Architekt realer Bauten u.a. im Frankfurter Stadtbild seine Handschrift hinterließ, schuf ebenso Filmbauten, etwa für DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM [1920 | Paul Wegener, Carl Boese].

Zu den drei Architekten erschien zur Ausstellung jeweils eine Publikation. Das Kino des DFM zeigte eine Filmreihe.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Mitarbeit: Thomas Möller | Johannes Kamps sowie Alfons Maria Arns | Almut Frisch | Ute Knippenberger | Peter Lähn. Modellbau: Gerald Narr. Ausstellungsgestaltung: Günter Illner

Mit Gerald Narr am Modell der GOLEM-Stadt, das er für die Ausstellung nachbaute.
Modell der GOLEM-Stadt – rekonstruiert nach den Zeichnungen von Hans Poelzig und Werkfotos der Dreharbeiten. Foto: Peter Oszvald
Die 3 Ausstellungskataloge in einem Schuber …
Blick in die Ausstellung. Fotos: Peter Oszvald
Gouachen von Otto Hunte zu DIE NIBELUNGEN. Foto: Peter Oszvald

Curd Jürgens der Nachlass

21.11.1997 → 11.1.1998 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

15 Jahre nach dem Tod des deutsch-österreichischen Theater- und Filmstars übergab seine Witwe Margie Jürgens den Nachlass an das Deutsche Filmmuseum: Dokumente zu Jürgens‘ Schauspieltätigkeit, Drehbücher, Werkfotos und Privataufnahmen sowie Recherchematerial, Presseauschnitte, Notizen, Interviews und Tonbänder. Erste Präsentation von ausgewählten Objekten aus dem umfangreichen Archivbestand.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Assistenz: Thomas Möller

Mehr zum Nachlass von Curd Jürgens siehe die virtuelle Ausstellung: https://curdjuergens.deutsches-filminstitut.de/

Margie Jürgens und Walter Schobert. Fotoquelle: DFF
Curd Jürgens Nachlasspräsentation, 1997
Mit Walter Schobert Fotoquelle: DFF
Eine der vielen Presseberichte zur Nachlassübernahme. FOCUS 46|1997

HELMUT HOLGER Köln München Köln

12.5. → 14.6.1998 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Neben der Kostümbildnerei hatte Helmut Holger [1926-2012] eine zweite Leidenschaft: die Fotografie. Auf vielen Motiven zeigt sich sein ganz eigener inszenatorischer Blick. Er bringt die Dinge zum Sprechen und erzählt in wie zufällig scheinenden Details ganze Geschichten. Die Schwarzweiß-Aufnahmen, entstanden zwischen 1990 und 1997 in Köln und München, sind sprechenden Stillleben …

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Mitarbeit: Beate Dannhorn | Thomas Worschech

Einladungskarte
Foto: Helmut Holger

Action | Thrill | Leidenschaft Filmplakate von Klaus Dill 

21.5. → 16.6.|2.8.1998 [verlängert] Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Einladungskarte

Klaus Dill [* 6.10.1922 † 19.2.2000], einer der renommiertesten und produktivsten Gestalter von Filmplakaten Deutschlands. Seine Plakate übertragen die Dynamik der bewegten Bilder und den emotionalen Gehalt der Filmstory in Bildmontagen, dokumentieren szenisches Einfühlungsvermögen, Ideenreichtum und kreative Gestaltungskraft. Zu sehen waren 135 seiner Plakate zu Filmen wie BUS STOP [USA 1956 | Joshua Logan], ALL QUIET ON THE WESTERN FRONT [Im Westen nichts Neues | USA 1930 | Lewis Milestone], THE FEARLESS VAMPIRE KILLERS [Tanz der Vampire | Großbritannien 1967 | Roman Polanski oder HIGH NOON [Zwölf Uhr mittags | USA 1952 | Fred Zinnemann].

Zusätzlich belegten Pressbooks, Standfotos, Skizzen, Entwürfe und Varianten den Entstehungsprozess sowie die Kriterien der Verleihfirmen, als deren damalige Auftraggeber.

Für sein Lebenswerk erhielt Klaus Dill 1997 einen Bundesfilmpreis, der von Dills Nachlassverwalter Eberhard Urban [† 18. Juni 2019] an die Non-Film-Sammlung des Museums übergeben wurde.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Assistenz: Thomas Möller


Romy Schneider

17.3. → 13.6. | 27.6.1999 [verlängert] Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Ausstellungsplakat
Blicke in die Ausstellung. Fotos: Klaus Kramer

Romy Schneider [* 23.9.1938 † 29.5.1982]: die Faszination, das Interesse an ihrem Leben und ihren Filmen ist ungebrochen. Zeitlebens wurde sie in Deutschland mit der Rolle der jungen Kaiserin Elisabeth von Österreich identifiziert, die sie zu Beginn ihrer Karriere in drei SISSI-Filmen spielte. Mit aller Macht versuchte sie, sich von diesem Image zu befreien, was ihr außerhalb Deutschlands, das sie Ende der fünfziger Jahre verließ, mühelos gelang. In den Filmen, die sie fortan hauptsächlich in Frankreich drehte, bewies sie ihr großes schauspielerisches Talent und feierte international die größten Erfolge.

Die Ausstellung richtete einen differenzierten Blick sowohl auf den künstlerischen wie privaten Lebensweg der Schauspielerin. Alle wichtigen Stationen ihres Lebens wurden nachgezeichnet – von Kindheit und Familie, den SISSI-Filmen, die späteren Ausbruchsversuche, die Zeit in Frankreich, Berlin und Hollywood, die wichtigsten Filme, Regisseure, Lebens- und Filmpartner.

Viele der Exponate kamen aus Privatsammlungen. Dokumente – Drehbücher, Fotografien, Plakate, Kostüme und Requisiten – Filmausschnitte und zeitgenössische Tondokumente ermöglichten einen authentischen Blick auf die Künstlerin. Unter den ausgestellten Kostümen befand sich auch ein opulentes Kleid [Entwurf: Piero Tosi] aus der Galleria del Costume des Palazzo Pitti, Florenz [Italien], das Romy Schneider als Kaiserin Elisabeth in LUDWIG [Ludwig II | Luchino Visconti | Italien | Frankreich | BR Deutschland 1973] trug.

Das Kino des DFM zeigte eine Reihe mit Romy Schneider Filmen.

Das Team: Hans-Peter Reichmann [Idee | Kuratorium | Projektleitung]. Beate Dannhorn [kuratorische Assistenz]. Annette Friedmann [Leihorganisation]. Natascha Gikas [Organisation der Filmreihe]. Barbara Geis | Silke Hartmann [Sponsoring | Presse] sowie Margot Müller [fachliche Beratung | Leihgeberin]. Mitarbeit: Sandra Heinen | Alice Mayer | Dorina Stach. Gestaltung: Günter Illner


Gesichter Szenen Impressionen Fotografien von Li Erben 

14.7. → 19.9.1999 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Ausstellungsplakat [Motiv: Nadja Tiller in MORAL 63 | BR Deutschland 1963 | Rolf Thiele]

Querschnitt durch das fotografische Werk von Li Erben. Ihre Fotografien sind auch ein dokumentarischer Blick auf Produktionen des bundesdeutschen Nachkriegsfilms und seiner Stars. Erben, zwischen 1958 und 1967 Deutschlands jüngste Standfotografin, fotografierte für zahlreiche Filme jener Jahre, darunter DAS SPUKSCHLOSS IM SPESSART und LAMPENFIEBER [beide in der Regie von Kurt Hoffmann | 1960] oder DIE SCHLANGENGRUBE UND DAS PENDEL [Harald Reinl | 1967]. Daneben zeigten wir fotografische Arbeiten der späteren Jahre für Modezeitschriften, darunter Porträts von Federico Fellini, Ingmar Bergman, Roman Polanski oder Isabelle Adjani.

Zur Ausstellung veröffentlichten wir einen Text- und Bildband in deutsch und französisch.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann mit Li Erben und Silke Hartmann

Pressekonferenz

Weitere Station: Städtisches Museum Schleswig [13.1. 2.4.2000]


Götz George Beruf Schauspieler

6.10.1999 → 16.1.2000 Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Ausstellungsplakat

Schon vor seiner Rolle als der unbeherrschte, impulsive aber gerade deswegen menschliche Tatort-Kommissar Horst Schimanski war Götz Karl August George [* 23.7.1938 † 19.6.2016] ein Action-Star im deutschen Film. Dass er immer schon mehr war als das, zeigte die Ausstellung: jugendlicher Held im Kino der 1950er Jahre, Bühnenschauspieler, Western- und Fernsehstar, die Identifikationsfigur Horst Schimanski in den achtziger und facettenreicher Charakterdarsteller in den 1990er Jahren.

Filme wie SCHTONK! [Deutschland 1992 | Helmut Dietl], DER TOTMACHER [Deutschland 1995 | Romuald Karmakar] oder der TV-Zweiteiler DIE BUBI-SCHOLZ-STORY [Deutschland 1998 | Roland Suso Richter] bezeugen den souveränen Umgang des Schauspielers mit seinen künstlerischen Mitteln.

Zu sehen waren u.a. Arbeitsfotos und Probeaufnahmen [zur Rolle als Fritz Haarmann], die legendäre Schimanski-Jacke und auch die gläserne Angeklagtenbox aus NICHTS ALS DIE WAHRHEIT [Deutschland 1999 | Roland Suso Richter].

Kooperation mit dem Filmmuseum Düsseldorf. Dort kuratierte 1997 Heidi Draheim [] den ersten Teil. Für Frankfurt am Main erweiterten wir die Anzahl der Exponate u.a. mit Material zu [damals] aktuellen Filmen, mit Requisiten und Produktionsunterlagen zu DER TOTMACHER und NICHTS ALS DIE WAHRHEIT sowie um weitere Fotos und Plakate aus den Sammlungen des Deutschen Filmmuseums. Im Museumsfoyer zeigten wir Schwarzweiß-Porträts von Götz George des Frankfurter Fotokünstlers Martin Pudenz.

Das Team in Frankfurt am Main: Hans-Peter Reichmann [Kuratorium | Projektleitung]. Thomas Möller [Assistenz]. Ragna Boden [Mitarbeit]. Natascha Gikas [Organisation der Filmreihe]


Kostümentwürfe Helmut Holger

21.12.1999 → 16.1.2000 Galerie im Deutschen Filmmuseum, Frankfurt am Main

Helmut Holger [* 16.3.1926 † 17.1.2012] ist vielen Fernseh-Zuschauerinnen und -Zuschauern durch seine spielerisch-provokanten Kostümentwürfe zu KLIMBIM [BR Deutschland 1973–1979 | Michael Pfleghar] bekannt. In der TV-Kultserie spielte er auch als eine der Hauptfiguren eine stumme Rolle: den »vom Stuhl fallenden Mann« [ab der zweiten Staffel]. Seine auffallenden und liebevoll gestalteten Figurinen verbinden Mode und Showelemente und zeigen sehr deutlich seinen individuellen Stil als Kostümbildner. Berühmt wurde der gesungene Ausspruch von Ingrid Steeger [* 1.4.1947 † 22.12.2023]: »Dann mach‘ ich mir ’nen Schlitz ins Kleid und find‘ es wunderbar.« Der Entwurf des besagten Kleides stammte von Holger.

Von Holgers Arbeiten für den Film, frühen Entwürfen für das Theater und seinen Fernseharbeiten zeigte die Ausstellung sechzig Figurinen.

Das Deutsche Filmmuseum erwarb für seine Sammlung zum Kostümbild das Archiv von Helmut Holger.

Idee | Kuratorium: Hans-Peter Reichmann. Assistenz: Beate Dannhorn

Einladungskarte. Selbstporträt Helmut Holger
KLIMBIM. 1973